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Samstag, 12. April 2014

Review: Der Hahn ist tot


Der Hahn ist tot
Der Hahn ist tot by Ingrid Noll

My rating: 5 of 5 stars



Eine 52-Jährige, verbittert, vom Leben nicht gerade begünstigt, immer unverheiratet und kinderlos und scheinbar auch ohne Liebe geblieben, verliebt sich jetzt doch! Das Ziel ihrer Begierde trifft sie in der Volkshochschule. Dort hält Rainer Witold Engstern einen Vortrag über romantische Lyrik und unsere Protagonistin ist hellauf begeistert, wo sie sich doch eigentlich so gar nicht für Kunst und Kultur interessiert. Und plötzlich hat sie einen neuen Lebenszweck: diesen Mann! Heimlich beobachtet sie ihn und trifft so ganz plötzlich auf eine sehr ungewöhnliche Begebenheit, ihn kennenzulernen. Sie verliert ihr Ziel nicht aus den Augen und tut alles dafür, Witold näher zu kommen...dabei geht sie nüchtern, aber auch wahnsinnig vor und über eine nicht zu vernachlässigende Zahl an Leichen. Und die Männerschaft an sich kommt auch nicht gut weg...ein bunte Mischung aus Ironie, Humor und viiiiel Schrecken.

Und das Ende!! Einfach ein sehr tolles Leseerlebnis, das mich aber auch irgendwie unwohl fühlen ließ. Die Protagonistin ist alles andere als sympathisch, Mitleid kommt aber schon irgendwie auf, sodass die Autorin ganz widersprüchliche Gefühle in der Leserin/dem Leser hervorruft. Man hat schnell ein Bild von der "ältlichen Jungfer", da schonungslos ihr Leben und ihre Gefühlswelt aufgedeckt wird. Und doch kommt immer etwas Neues hinzu, mit dem ich doch nicht gerechnet hätte: Als ich auf Seite 65 erst den Namen der Ich-Erzählerin erfuhr, war ich völlig überrascht. Sie hat bis dahin schon so viel von sich Preis gegeben und man hatte das Gefühl, sie zu kennen und einschätzen zu können, da ist mir gar nicht aufgefallen, dass ich nicht mal so etwas Banales wie ihren Namen (und da nur den Vornamen) von ihr kannte.

Einer der besten Krimis/Gesellschaftsromane, die ich in letzter Zeit las. Humorvoll und erschreckend, völlig baff, aber doch auch mit einem Augenzwinkern habe ich die letzten Seiten gelesen und war zugleich froh, die Protagonistin hinter mir zu lassen, und ein wenig traurig, dass das Buch schon vorbei war.



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