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Sonntag, 23. März 2014

Review: Die Frau, die an einem ganz normalen Sommertag plötzlich keine Gedanken mehr im Kopf hatte


Die Frau, die an einem ganz normalen Sommertag plötzlich keine Gedanken mehr im Kopf hatte
Die Frau, die an einem ganz normalen Sommertag plötzlich keine Gedanken mehr im Kopf hatte by Yolande Duran-Serrano

My rating: 1 of 5 stars



Vorweg möchte ich sagen, ich bin Religionen und Spiritualität eigentlich offen gegenüber eingestellt, ich tue nichts sofort als Humbug ab ohne eine genauere Auseinandersetzung. Und ich möchte auch Yolande Duran-Serrano nicht unterstellen, dass sie da besagten Humbug macht. Ich kann verstehen, dass sie so fühlt und freue mich, wenn es das ist, was sie möchte und sich gut dabei fühlt. Und ich kann auch verstehen, dass es andere Menschen gibt, die nach dem gleichen Zustand streben, dem Zustand "der Stille", in dem Yolande sich befindet. Für diese Menschen mag das Buch ein sehr gutes sein, das kann ich nicht beurteilen, ich kann nur von meiner Sicht berichten...und für mich war das Buch einfach gar nichts. Aber ich mache eben Yoga auch nur zu Entspannung, nicht um Erleuchtung, welcher Art sie auch sein mag, zu empfangen ;)

1. Mir persönlich erscheint es absolut nicht erstrebenswert, in diesen Zustand "der Stille" zu geraten. In meiner Auffassung ist es ein essentieller Bestandteil des Lebens, Gefühle zu empfinden, auch mal von ihnen geleitet zu werden, zu zweifeln, ja, auch mal zu verzweifeln und abzuwägen, sich unbändig zu freuen, auch einfach über etwas Winziges und Trauer zu empfinden (!!). In diesem Buch wird berichtet, wie Yolande ihren Sohn verliert und die Trauer nur vorbeiziehen sieht, sie selbst aber nicht in dieser Trauer gefangen ist. Die Interviewerin und Co-Autorin Laurence Vidal dann berichtet vom Tod einer kleinen Katze, den sie nicht traurig findet. Das wiederum finde ich grausam. Als Mensch möchte ich weinen können, vor Freude und vor Trauer. Ich möchte Mitleid und Empathie empfinden, ich möchte tief traurig sein, wenn meine Katze stirbt. Ich habe sehr viel geweint, als mein Hund gerade letzte Woche gestorben ist und ich möchte nicht, dass ich in solch einer Situation nicht weinen würde. Also ganz einfach, ich möchte nicht wie Yolande sein.

2. Ich kann verstehen, dass man ein persönliches Erleuchtungserlebnis oder nennen wir es vielleicht eher einen Wendepunkt im Leben, der das eigene Empfinden und die Sicht auf Dinge und das Selbst völlig verändert, dass man jedenfalls dieses Erlebnis nicht oder nur sehr schlecht in Worte fassen kann. In diesem Buch wird es meistens mit "der Stille" oder "der Sache" umschrieben. Die meisten Gespräche versuchen, diese "Sache", die sich durch die Unbeschreiblichkeit auszeichnet, greifbar zu machen und scheitern in dieser Funktion natürlich. Ich kann nachvollziehen, dass dies ein Erlebnis sein muss, dass unbeschreiblich ist...ich kann jedoch nicht nachvollziehen, wie man ein ganzes Buch über diese Unbeschreiblichkeit schreiben kann. Und so drehen sich Yolande und Laurence in ihren Interviews auch sehr häufig nur im Kreis, verwenden nur andere Formulierungen für alles, was bereits eingangs auf drei Seiten gesagt wurde. Einzig interessant zu lesen fand ich Laurences Empfindungen und ihre Verwandlung, die in kurzen Einschüben dokumentiert wurden.



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