Willkommen auf meinem Lese-Bücher-und alles was dazugehört-Blog! Meine Rezensionen werden, je nach Sprache des gelesenen Buches, in deutsch oder englisch sein und sich mit der ***-Vergabe an einer Höchstzahl von 5 ***** orientieren.

Ich freue mich über Anregungen, Buchempfehlungen oder auch Links zu euren Lese-Blogs.

Freitag, 27. Februar 2015

Review: Blutiger Winter


Blutiger Winter
Blutiger Winter by Tom Callaghan

My rating: 2 of 5 stars



Kirgisistan, Schnee, Prostitution, Alkohol, Korruption und Brutalität. Eine Menge junger Frauen müssen ihr Leben lassen, auf eine sehr grausame Art und Weise: aufgeschlitzt, ausgeweidet und sie werden zusammen mit einem toten Fötus so präsentiert, dass sie eine Schwangerschaft bzw. eine Geburt darstellen. Nichts Nettes also, ganz und gar nicht.

"Blutiger Winter" - der perfekte Titel für dieses Buch. Zum Einen weist er darauf hin, welches Genre wir zu erwarten haben, natürlich, einen Thriller. Zum anderen beschreibt er das Setting sehr gut: ein klirrend kalter Winter im in Gewalt und Korruption (und natürlich Schnee) versinkenden Kirgisistan. Dann verrät er uns aber auch schon den Stil und das Gefühl, das man beim Lesen hat: kalt und brutal. Dieses Gefühl kam bei mir nicht nur wegen der Handlung auf (die es wirklich in sich hat), sondern wahrscheinlich noch viel mehr wegen des Erzählstils, der brutalen und aggressiven Wortwahl. Alle Charaktere wirken abgehärtet, ich könnte eigentlich mit niemandem mitfühlen außer mit den armen toten Mädchen, über die man jedoch leider nicht viel erfährt. Nicht mal der "Held" des Buchs, der moralisch allen überlegen scheinende Inspektor der Mordkommission in Bishkek, war mir sympathisch. Und so hatte ich auch meine Probleme mit dem Buch. Der Spannungsbogen, super, die Handlung, rätselhaft und verzwickt, es passiert eine Menge in relativ kurzer Zeit und es wird nie langweilig, brutale Morde, die sehr ungewöhnlich waren...und ja, das war an manchen Stellen etwas übel, aber nicht auf eine schlechte Weise, beim Lesen eines Thrillers fühlt man sich ja nun mal nicht heimelig ;) Aber mit der sprachlichen Gestaltung und der Zeichnung der Charaktere konnte ich mich nicht anfreunden. Damit konnte ich mich so gar nicht anfreunden, am Ende war ich sogar froh, nicht noch mehr Zeit mit dem Inspektor und den Kirgisen zu verbringen, dabei hätte ich gerne etwas mehr über das Land gelesen.

Wer gerne harte Thriller liest und wem auch bei krass brutalen Morden nicht schlecht wird, der sollte sich "Blutiger Winter" mal etwas näher anschauen, solange er/sie sich auch nicht an einem derben Ausdruck stört.



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Montag, 16. Februar 2015

Review: Etta and Otto and Russell and James


Etta and Otto and Russell and James
Etta and Otto and Russell and James by Emma Hooper

My rating: 5 of 5 stars



Etta is an old lady already but she still has a dream that she never managed to fulfill. So she decides to see the sea at the age of eighty two. Doesn't sound too strange so far? Well, she walks there. Through the biggest part of Canada as she also decides to go east instead of taking the shorter route to the coast in the west. We will find out about her reasons as there are more story lines to the book than just Etta walking through the country. We will accompany a teenage and young version of Etta as well as we follow her husband Otto struggling with the fact that Etta left as well as with him being a child and later on soldier. But then there's still Russell and James in the book title, yes? Well, Russell is Otto's childhood friend and was the first to have a crush on Etta. And James...now we come to the best part of the book! James is a coyote! And the only company for Etta for thousands of kilometers. Now there comes another thing, Etta keeps forgetting things and sometimes lives in a different reality. So we're never really sure about what happens for real and what doesn't. And as a reader I cared less and less during the process because as long as it's real for Etta it's real enough for me.

I can only say that this is one of the sweetest, most beautiful and saddest books I've read in the last some months. Right now I'm a little more emotional, so maybe that's the reason why, but I cried two times while reading the book. And I usually never cry while reading, but this book really made me feel with the characters. And it was just so sweet and beautifully written and very creatively written. An absolute recommendation - if you already liked Harold Fry, Etta is the much better pilgrim!



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Dienstag, 13. Januar 2015

Review: Schneeweiß und Russenrot


Schneeweiß und Russenrot
Schneeweiß und Russenrot by Dorota Masłowska

My rating: 4 of 5 stars



Von einem polnischen Freund empfohlen, nachdem ich nach polnischer Literatur fragte, denn ich glaube, ich habe noch nie etwas Polnisches gelesen...nun also mein erster Kontakt mit polnischer moderner Literatur.

Dorota Masłowska hat diesen irren Drogen-Halluzinatonsroman mit 18 Jahren geschrieben (ich genoss es, mich endlich mal im Rückblick als unschuldige 18-Jährige zu sehen) und gleich eine Menge Preise abgeräumt. Es ist wirklich ein außergewöhnliches Buch, von Schreibstil und Wortwahl über Charaktere bis hin zu einer Story, über deren Verlauf ich mir immer noch nicht im Klären bin (ehrlich gesagt bin ich mir nicht mal sicher, wer von den Protagonisten am Ende am Leben ist und wer nicht) ;) Aber hat mir das Buch auch gefallen? Ich habe keine Ahnung. Es wurde mit "polnisches Trainspotting" beworben und ich muss sagen, dass ich Trainspotting klar besser fand. Trotzdem gab es aber auch in Masłowskas Version des Psychotrips einige Elemente, die einfach klasse waren: die Bearbeitung der polnischen Zerrissenheit zwischen Ost und West und der Klischees, die darüber vorherrschen; die spannungsreiche Beziehung zu Russland; und dass die Autorin irgendwann selbst im Buch auftaucht. Während des Lesens hätte mir manchmal ein bisschen weniger Trip wohl besser gefallen und ich habe das Lesen stellenweise sogar als schrecklich empfunden, im Nachhinein und einem bisschen Abstand finde ich das Buch jedoch besser und besser.

Ein kreatives Spiel mit dem Geschichtenerzählen, das an mancher Stelle aber etwas zu sehr ausufert und mich vollständig verwirren konnte. In meinen Augen kein polnisches Trainspotting, aber vielleicht ein Schätzchen für alle, die mal etwas wirklich Abgedrehtes lesen wollen, inklusive West-Ost-Konflikt und panischem Festhalten an der polnischen nationalen Identität.



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Donnerstag, 8. Januar 2015

Review: Psychopolitik: Neoliberalismus und die neuen Machttechniken


Psychopolitik: Neoliberalismus und die neuen Machttechniken
Psychopolitik: Neoliberalismus und die neuen Machttechniken by Byung-Chul Han

My rating: 4 of 5 stars



Ein Stück moderne Philosophie, sehr interessant zu lesen, anspruchsvoll, aber gut verständlich. Byung-Chul Han regt zum Nachdenken über das Leben (Arbeiten und Liken) in unserer heutigen Zeit an. Er proklamiert unsere moderne Selbstversklavung, konfrontiert uns mit unserem Like- und Follower-Wahn und wirbt um mehr Idiotismus - natürlich nicht so profan, wie ich das jetzt darstelle ;)

An einigen Stellen jedoch schien es mir aufgrund der ewigen Facebook-Verweise ein wenig zu aufgesetzt modern. Seine Überlegungen dazu sind sehr interessant, drehten sich meiner Meinung nach ein wenig zu oft um das immergleiche Beispiel des Likens und des Wettbewerbs um möglichst viele Likes. Hans Ansatz jedoch ist sehr interessant, sein Können, Philosophie frisch genug zu machen, um sie als Abendlektüre zu genießen und dabei doch nicht herumzuplänkeln, haben mir das Buch jedoch zu etwas Besonderem gemacht.



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Samstag, 3. Januar 2015

Review: Zugvögel


Zugvögel
Zugvögel by Josef Haslinger

My rating: 1 of 5 stars



Hm...nach Phi Phi Island mein zweites Buch des Autors, und wahrscheinlich mein letztes. Es enthält verschiedene Kurzgeschichten, von denen ich drei gelesen habe, dann habe ich das Buch zur Seite gelegt, da ich glaube, dass mir auch die anderen nicht gefallen werden. Dabei fand ich die Thematik aller Geschichten sehr interessant und auch der Schreibstil ist nicht schlecht, und gerade bei der zweiten und dritten Geschichte dachte ich, sie könnte mir gefallen: ein Kroatien nach dem Krieg, dessen Bewohner immernoch in der Erinnerung des Verlusts leben; oder ein dörfliches Österreich, in dem ein Mord geschah, der vergessen war und wieder ins Bewusstsein der Bewohner gelangt, nachdem menschliche Knochen in einer Kiste gefunden werden... Klingt soweit erstmal vielversprechend, oder? Aber dann hat es der Autor geschafft, in jede der Geschichten ein Element einzubauen, das so WUAH! war und das gleichzeitig irgendwie krampfhaft eingefügt wirkte, so als ob eine Kurzgeschichte nicht genügte, sondern unbedingt noch etwas Kontroverses obendrauf gesetzt werden muss. Damit hat mich Herr Haslinger ziemlich abgeschreckt :(



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Freitag, 2. Januar 2015

Review: Phi Phi Island. Ein Bericht


Phi Phi Island. Ein Bericht
Phi Phi Island. Ein Bericht by Josef Haslinger

My rating: 3 of 5 stars



Da sich der Tsunami vor ein paar Tagen zum zehnten Mal jährte, dachte ich, es ist der perfekte Zeitpunkt, das Buch zu lesen. Und ich fand es sehr interessant und ebenso ging es sehr nahe. Es ist ein durch und durch persönlicher Bericht der Familie Haslinger, das mitunter therapeutisch wirkt (was es sicherlich auch war. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, eine solche Katastrophe mitzuerleben, aber irgendjemandem, und sei es einem Leser, davon zu erzählen, scheint mir eine hilfreiche Methode zu sein). Manche Stellen waren sehr heftig und ich musste das Buch immer mal wieder zuklappen, obwohl ich sonst eigentlich nicht so zart besaitet bin. Aber hier zeigt sich der Unterschied zwischen fiktionalen und autobiographischen Büchern - fiktive Leichen sind ein tragisches Mittel oder einfach nur dazu da, Spannung zu erzeugen, reale Leichen bedeuten echte Verzweiflung, echtes Leid und echte Tränen einer ganz und gar echten Person.

Sehr bewegend, sehr verstörend und sehr real. Und trotzdem muss ich sagen, dass ich nach der Hälfte des Buches auch schon genug hatte, auch wenn ich mich schlecht dabei fühle.



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Sonntag, 30. November 2014

Review: Dorothy Must Die


Dorothy Must Die
Dorothy Must Die by Danielle Paige

My rating: 5 of 5 stars



Dorothy Must Die - a catching title for a book, isn't it? This and the gorgeous cover might be reasons for it being hyped the way it is. But unlike with other hyped books, the story, the characters and the world of Oz which became dark and cruel, are really good!

Dorothy came back and got mad. She's no longer the sweet little girl, but more a bitchy and terrible leader of the world of Oz with all its inhabitants being afraid of her. So there are the wicked witches who try to save the world and just what they need comes falling from the sky, just as it happened once already - and there are more parallels: our heroine, Amy, also lived in Kansas, was poor, and came to Oz with the help of a tornado. She's destined to save Oz from Dorothy...and the author does a good job keeping the story thrilling, but at the same time amusing. I didn't like the original Oz books, only the wonderful world, but this book combines the (now dark) wonders of Oz with a writing style I adored. And the narrator of the audiobook did just as good a job, too!



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Samstag, 29. November 2014

Review: Die Akte Elysium


Die Akte Elysium
Die Akte Elysium by Sam Hepburn

My rating: 3 of 5 stars



Joe hat es gerade wirklich nicht einfach: Seine Mutter ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen und er wurde aus seiner gewohnten Umgebung in London gerissen um von nun an bei seinem Onkel und seiner Tante, die ihn so gar nicht leiden kann, zu leben. Er kann einfach nicht verstehen, wieso seine Mutter überhaupt in diesen Unfall verwickelt werden konnte, sie fährt doch nie bei Fremden mit, sondern nimmt immer ein Taxi nach ihren Auftritten, und beschwipst kann sie auch nicht gewesen sein, wie manche Zeitungen berichtet haben, das hat sie Joe versprochen...oder doch? Er nimmt sich fest vor, herauszufinden, aus welchem Grund seine Mutter in dieser Nacht sterben musste. Und schon geht alles ganz schnell und er wird in eine riesige Geschichte verwickelt und legt sich mit bis an die Zähne bewaffneten Ukrainern an...

Sehr gut an diesem spannenden Jugend-Thriller hat mir gefallen, dass es sehr geheimnisvoll zugeht und auch noch der sowjetische Geheimdienst involviert ist. Der Spannungsbogen wird immer hoch gehalten und man fiebert beim Lesen mit, wie Joe es nur schaffen könnte, sich aus dieser und jener misslichen Lage zu befreien. Missliche Lagen gab es jedoch sehr, sehr viele und für meinen Geschmack war es etwas unrealistisch, wie einfach es einem Teenager gelang, immer wieder lebendig aus den Händen von Profikriminellen zu entwischen. Auch die Sprache, die meiner Meinung nach an einigen Stellen zu künstlich jugendlich klang, hat mich gestört. All das konnte jedoch das schöne Ende und vor allem das letzte Kapitel wieder wettmachen (auch wenn die Auflösung doch ein klein wenig vorhersehbar war), sodass mir das Buch insgesamt viel Freude bereitete und ich die Lesezeit dieses soliden und spannenden Thrillers genoss, auch wenn es kein totales Meisterstück ist.



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Mittwoch, 26. November 2014

Review: Die Schneekönigin


Die Schneekönigin
Die Schneekönigin by Hans Christian Andersen

My rating: 3 of 5 stars



Eines der wohl bekanntesten Märchen, die Schneekönigin, ist hier als sehr schönes Hörspiel vertont. Die Stimmen haben mir gut gefallen und auch die Hintergrundmusik passt sehr gut. Zur Geschichte: naja, Kai wird von der Schneekönigin entführt und Gerda macht sich auf die Suche. Dabei ging mir Gerda mit ihrer weinerlichen Art ein wenig auf die Nerven, die doch im Gegensatz zu ihren vielen Abenteuern und ihrer interessanten Reise steht. Die anderen Charaktere aber, die Gerda auf ihrem Weg trifft, machen das wieder wett, allen voran das Rentier :)



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Montag, 10. November 2014

Review: Lieder eines Sommers


Lieder eines Sommers
Lieder eines Sommers by Cath Crowley

My rating: 3 of 5 stars



Charlie und Rose, die beiden Erzählerinnen in diesem Buch, sind irgendwie allein. Charlie fühlt, dass sich ihre beste Freundin von ihr entfernt, in der Schule und auf Partys gehört sie nicht so richtig dazu - und das wird auch nicht besser, als sie in den Pool fällt und dabei ihr Bikinitop verliert. Rose dagegen ist zwar der Mittelpunkt eines Dreiergespannes, aber auch sie fühlt sich nicht so richtig verstanden, sie träumt von einem anderen Leben und will weg aus dieser Kleinstadt, in der Charlie jeden Sommer bei ihren Großeltern verbringt. Schon Jahre leben Charlie und Rose jeden Sommer praktisch Tür an Tür, nur haben sie sich nie angefreundet. Doch dieses Jahr ist es anders, Rose wittert ihre Chance, durch Charlie wegzukommen, und Charlie fühlt sich endlich wohl in einer Gruppe von Freunden, doch Probleme und ein Riesenkrach sind vorprogrammiert...

Sehr gut hat mir die einfühlende Art der Erzählung gefallen, sie ist mal laut und dann auch wieder ganz leise und gibt so sehr gut einen klassischen Teenagersommer wieder. Charlie ist ein riesiger Musikfan und so spielen auch Bands und Songs in ihrem Teil der Geschichte eine große Rolle. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich Vieles davon nicht kannte, hat mich das nicht gestört, im Gegenteil, ich fand es sehr schön, dass die zwei verschiedenen Persönlichkeiten in den einzelnen Kapiteln so deutlich zum Ausdruck kamen. Was mich jedoch gestört hat und was ich überflüssig fand, waren die eingeschobenen Songtexte, die Charlie den Sommer über verfasst...denn schön waren sie nicht gerade. Die Autorin hat mit dem Buch großes Talent bewiesen, doch sollte sie lieber bei Prosa bleiben, denn die Texte, hm!

Alles in allem ein schönes Jugendbuch für die Sommerferien, das mir Freude bereitet, mich jedoch auch nicht gerade vom Hocker gerissen hat.



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